Michael Füchsle Geb. am 28.12.1966
von 1986 – 2004 Voll Profi im Sport-klettern
2005 Darmdurchbruch mit Koma – Blutvergiftung ganz Körper Lähmung – Ileo Stoma Polyneuropathie – Anal Fisteln
6 Monate Reha
In den Jahren 2005 – 2012 erlitt ich etliche Rückschläge und nach gefühlten 100 Operationen ging es
dann im März 2012 endlich aufwärts. Es war eine Reise in den Bayrischen Wald, nach einer
Besteigung des Lusen mit meiner Freundin Marion, endeckte ich in der Nähe von Grafenau eine
kleine künstliche Kletterwand, an der ich natürlich noch Hand anlegen musste. Die Ernüchterung war
groß, als ich nach bereits einem gekletterten Meter dicke Unterarme hatte. Aber trotzdem es machte
irgendwie Spaß und so entschloss ich mich wieder zuhause trotz meiner starken Polyneuropathie und
meines Ileo Stomas (künstlicher Darmausgang) mit dem Training zu Beginnen. In den Wochen darauf,
ging ich regelmäßig in verschiedenen Kletterhallen zum Bouldern, aber auch in die freie Natur zog es
mich hinaus. So folgten Besuche in die Bouldergebieten: Konstein – Königssee – Dollnstein –
Ziegeunerloch – Donaudurchbruch – Mauraner Höhle – Alte Burg usw. Aber auch Bergtouren im
Berchtesgadener Land und Allgäu standen auf der Liste. Im August kam dann endlich unser großer
Urlaub. Unser erstes Ziel hieß dann Wolkenstein in den Dolomiten. Bergtouren – Bouldern – Klettern
standen auf dem Programm. Nach zwei Tagen bouldern und klettern in der Steinernen Stadt, ging es
dann über einen kleinen Klettersteig auf den Piz Boe. Es folgte noch die Heiligkreuzspitze und
einige kleinere Wanderungen. Nach einigen weiteren Klettertagen fuhren wir weiter nach
Kaltern, wo wir die Lavitzspitze und den Röhn bestiegen. Nach einem weiteren Bouldertag ging es
Richtung Heimat, nach zwei Klettertagen in Konstein fuhren wir weiter zum Bouldern in das
Felsenmeer im Odenwald. Zum Abschluss unseres Urlaubs besuchten wir noch das Block Werk in
Mainz. In den Monaten September und Oktober bestiegen wir noch die Rotwand - Taubenstein–
Benediktenwand – Latschenkopf, Bouldern und Klettern im Frankenjura. Über das Allerheiligen
Wochenende fuhren wir nach Arco. Dort wollte ich endlich wieder mehr mit dem Seil Klettern,
obwohl es mit meinem Stoma noch sehr ungewohnt ist (mein Klettergurt geht darüber) und ich noch
etwas ängstlich bin, dass etwas passiert, kletterten wir sehr schöne Routen in Crossano. Voll
motiviert, steigerte ich mein Pensum beim Trainieren und Klettern von 1 mal auf 3-4 mal die Woche
und besuchte Kletterhallen in Ingolstadt, Pfaffenhofen und Augsburg. Anfang Dezember nahmen wir
an der Eröffnung der Bloc Hütte teil, wo ich etliche alte Kletterfreunde wieder traf, was mich sehr
freute. Es waren nach langer Zeit wieder schöne Erlebnisse und der Spaß und die Motivation sind
zurück. Auch wenn mich die Polyneuropathie, das Ileo Stoma und meine Anal Fisteln sehr
einschränken; gerade beim Sportklettern, Bouldern und Bergsteigen möchte ich mich durch Training
weiter steigern. Für viele gesunde Menschen sind mit Sicherheit diese Touren – Boulder –
Kletterrouten nichts besonders, aber für mich waren es Herausforderungen und Leistungen
Felsenmeer - Odenwald